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Yoga-Rituale für Erwachsene und Kinder in der Winterzeit

Dieser Artikel wurde ursprünglich im Dezember 2021 im Magazin Familiii veröffentlicht. 

In der Advents- und Weihnachtszeit wird es besonders deutlich – wir alle kennen und lieben Rituale aus unserer Kindheit. Gerade diese Zeit im Jahr wird damit zu etwas ganz Besonderem. Vielen Erwachsenen ist es gar nicht bewusst, welche liebgewonnenen Rituale aus Kindheitstagen sie ganz selbstverständlich pflegen. Für die einen ist das gemeinsame Entzünden des Adventskranzes, die Krippe, das Lesen der Weihnachtsgeschichte, das Singen von Weihnachtsliedern, das Backen von Weihnachtsleckereien, der Christbaum, der Weihnachtsfilm oder die Tasse Glühwein oder Tee mit Freunden wichtig, für die anderen Yoga, Sport, Skifahren oder Verreisen in der Weihnachtszeit. Besonders unsere Kinder brauchen Rituale, denn sie geben ihnen Halt, Sicherheit und Geborgenheit. Zudem schaffen Rituale klare Strukturen und Orientierung. Gerade in dieser mehr als herausfordernden Zeit sind Rituale für Kinder in allen Bereichen wichtig, sowohl zu Hause in der Familie als auch in pädagogischen Einrichtungen wie Kindergarten oder Schule, denn sie helfen den Kindern bei der Bewältigung des Alltags und bei Krisensituationen. Mir persönlich haben Rituale durchwegs den Unterricht in der Schule als auch im Kinderyogaunterricht stark strukturiert, erleichtert und die Verbindung zu den Kindern gestärkt.

 

Rituale für die Familie finden

Meiner Erfahrung nach mögen Kinder Rituale sehr gerne, sie freuen sich auf ritualisierte Abläufe und fordern diese auch ein, denn sie geben den Kindern nicht nur Sicherheit, sondern schaffen auch einen Raum für Entspannung und Geborgenheit. Jede Familie, jede Kindergruppe in pädagogischen Einrichtungen hat eigene Bedürfnisse und ist etwas Besonderes. Aus diesem Grund wäre es schön, Rituale gemeinsam zu finden und aufzubauen. Das schafft zudem Verbindung und alle Mitglieder fühlen sich ernst genommen. Natürlich können Rituale auch verändert und angepasst werden, wenn sie nicht mehr stimmig sind. Wichtig ist, dass Rituale regelmäßig durchgeführt werden, damit die Kinder sich darauf verlassen können und sich auf diese Art und Weise kleine Ruheinseln im Alltag ergeben. Rituale können auch nur klein sein und nehmen idealerweise wenig Zeit in Anspruch. Ein Ritual sollte über mehrere Wochen hinweg nicht verändert werden. Besonders schön ist die Verbindung aus Ritualen und Yoga. Diese Verbindung aus Ritual und Yoga/Bewegung ist sehr gewinnbringend für die Kinder, Erwachsenen und auch pädagogischen Einrichtungen, denn sie bringen die Kinder und Erwachsenen in Bewegung, helfen dabei, Spannungen abzubauen, Ängste zu reduzieren, sich zu spüren und der Tag läuft einfach entspannter und stressfreier ab. Yoga wirkt bei Kindern besonders gut, wenn kein Leistungsdruck entsteht und die Kinder frei entscheiden dürfen, ob sie mit üben möchten oder nicht. Wir haben so lange Zeit auf Berührung und Nähe verzichtet. Umso wichtiger ist es aber für die Kinder, Nähe, Zuneigung, Berührung und Verbindung zu spüren.

 

Tipps für ein ritualisiertes Familienyoga und für Yoga in pädagogischen Einrichtungen in der Winterzeit

Das Schöne am Yoga und speziell am Kinderyoga ist, dass es völlig leistungsfrei ist, jederzeit und fast überall durchgeführt werden kann. Dennoch ist es schön, einige Dinge zu beachten:

  • Ein aufgeräumter Raum frei von jeder Ablenkung wie Handy oder Fernseher wäre schön.
  • Eine angenehme Atmosphäre, die auch ritualisiert geschaffen werden kann, wirkt entspannend und bietet eine gute Einstimmung auf die ritualisierten Abläufe.
  • Kerzen, Blumen, ein angenehmer Duft oder Naturmaterialien helfen den Blick für das Schöne zu schulen.
  • Es geht nicht um Leistung oder um richtig oder falsch – es geht um Spaß und Freude am gemeinsamen Tun, um Bewegung und Lachen, Entspannung und Wohlbefinden.

 

Morgenritual-Ideen für Zuhause

Es wäre wünschenswert, Rituale kurz und ohne Zeitdruck auszuführen. Vielleicht eignet sich ein Wochenende, um ein Ritual einzuführen, denn meist haben die Familien Zeit und wenig Verpflichtungen. Zudem ist das Ausführen eines Yoga-Morgenrituals ein sehr guter Start in den Tag! Die folgenden Übungen können sogar im Bett ausgeführt werden:

Sanfte Massage oder Morgenlied

Es bietet sich an die Kinder sanft mit einer kleinen Massage und einem lieben Wort und je nach Alter der Kinder mit einem Kuscheltier zu wecken.

Zappelnder Käfer

Gemeinsam mit den Kindern kann auf dem Rücken liegend der Käfer ausgeführt werden. Dazu werden die Arme und Beine in die Luft gestreckt und ausgeschüttelt.

Zappelnder Käfer

Rückenrolle

Kinderyogahaltung zum Wachwerden und Zentrieren: Der Kinderyoga-Schmetterling (oder, wie weiter unten beschrieben, der Kinderyoga-Baum)

Ausgangsstellung ist der feste und aufrechte Stand. Die Kinder können einen Punkt vor sich auf dem Boden fixieren, damit sie dann in der Haltung stabil stehen. Die Kinder werden angeleitet, das Gewicht auf das linke Bein zu verlagern und das rechte Bein anzuheben. Es gibt mehrere Varianten, um in die Position zu kommen. Entweder stellen die Kinder den rechten Fuß am Knöchel des linken Fußes ab oder an der linken Wade oder an der Innenseite des linken Oberschenkels. Das rechte Knie zeigt zur rechten Seite. Das linke Bein erwidert den Druck, sodass das Kind in der Haltung stabil steht. Die Hände sind vor der Brust in der Namasté Haltung oder die Kinder strecken die Arme nach oben wie Äste. Anschließend wird das rechte Bein wieder gesenkt und der Kinderyoga Baum auf der anderen Seite geübt.

 

Abendrituale für Zuhause

In der Vorweihnachtszeit strömen sehr viele Eindrücke auf die Kinder ein und das Verarbeiten des Tages fällt vielen Kindern nicht leicht. Rituale aber geben Sicherheit und Geborgenheit. Aus diesem Grund ist es besonders schön und wertvoll, ein Abendritual zu etablieren. Der Tag kann reflektiert werden, Emotionen verarbeitet und Kinderyoga bietet die Möglichkeit, am Abend zu entspannen, zur Ruhe zu kommen und Anspannungen abzubauen. Die vorgeschlagenen Übungen können als Sequenz oder auch allein durchgeführt werden. Je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht und was das Kind gerne möchten.

Kerzenlichtübung

Jeden Abend sollte zur selben Zeit mit dem Gute-Nacht-Ritual begonnen werden. Dazu kann gemeinsam eine Kerze angezündet und eine Weile die Kerzenflamme beobachtet werden. Vielleicht gelingt es sogar, längere Zeit in die Kerze ohne Blinzeln zu schauen. Die Kerzenflamme löst ein Gefühl von Geborgenheit, Licht und Wärme aus. Sanftes Kerzenlicht und entspannende Musik unterstützen das Abendritual.

Kinderyoga-Haltung: Die Kinderkerze

Anschließend kann die sehr beruhigende Kinderkerze als Yogahaltung geübt werden. Dazu legen sich die Kinder in Rückenlage auf ihr Bett und strecken die Beine nach oben in die Luft. Der Hintern bleibt auf dem Bett. Die Beine können alternativ auch ganz entspannt an die Wand gelehnt werden. Wenn die Kinder die Füße bewegen, lassen die die Kerzenflamme flackern. Schön ist auch eine Bewegungssequenz aus Rückenrolle oder Käfer (oben beschrieben) und Kinderkerze. Nachdem die Kinder sich aktiv bewegt haben, bleiben sie schließlich liegen und kommen in die Kinderkerze.

Rücken an Rücken atmen und spüren

Diese wunderschön verbindende Übung wirkt sehr beruhigend. Dadurch, dass der Atem des Partners gefühlt werden kann, harmonisiert sich der Atem schenkt den Ausführenden Ruhe und Nähe. Setze dich mit dem Kind Rücken an Rücken auf den Boden. Setzt euch in den Schneidersitz oder streckt die Beine aus. Wenn ihr möchtet, schließt die Augen und lasst den Atem bequem kommen und gehen. Vielleicht kannst du den Atem oder sogar den Herzschlag deines Partners spüren. Führt die Übung so lange durch, wie sich angenehm anfühlt.

Kerze auspusten und Gute-Nacht-Geschichte oder Fantasiereise

Gemeinsam wird zum Beenden des Abendrituals die Kerze ausgeblasen. Abschließend wird eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen oder eine Fantasiereise durchgeführt. Fantasiereisen wirken auf Kinder entspannend und regen ihre Fantasie an. Durch das Eintauchen in fremde Welten wird zudem die Kreativität der Kinder gefördert und sie können neue Wege finden, um sich zu stärken oder Gefühle zu verarbeiten.

 

 

Weitere Ideen für Rituale in der Advent und Winterzeit

Adventskranz und Adventslied

Rituale können auch Achtsamkeitsmomente schaffen, wenn beispielsweise der Adventskranz gemeinsam entzündet wird. Das elektrische Licht wird abgeschaltet und alle Familienmitglieder nehmen ganz bewusst die Dunkelheit wahr und werden still dabei. Langsam werden die Kerzen entzündet und ein Adventlied gemeinsam gesungen.

Fackelspaziergang in der Silvesternacht

Ein besonderes Erlebnis ist der Fackelspaziergang in der Silvesternacht. Die Erfahrung, die Dunkelheit mit der eigenen Fackel zu erhellen ist sehr schön und hat fast etwas Magisches.

Ich wünsche allen eine wunderschöne, magische, bewegte und entspannte Advents- und Winterzeit!