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Kinder sind wunderbar, so wie sie sind – ein Plädoyer für Kinderyoga in pädagogischen Einrichtungen!

Über zehn Jahre durfte ich die unterschiedlichsten Kinder an Förderschulen in Bayern begleiten. Die Gründe für eine Aufnahme in eine Förderschule ließen sich meist auf einen Nenner bringen: Die Kinder entsprachen nicht der „Norm“. Die Kinder fielen aus dem Rahmen, weil sie zu hibbelig, zu unaufmerksam, zu laut, zu frech, zu intelligent, zu langsam, zu anders waren. Mir brach oft das Herz, wenn diese wunderbaren Kinder wie ein Häufchen Elend am ersten Schultag in der Klasse saßen und das Gefühl hatten, nicht „richtig“ zu sein, weil sie eine permanente Beurteilung und mitunter auch Verurteilung erfahren hatten. 

Aber ist dieses „aus dem Rahmen fallen“ nicht eigentlich das, was einen Menschen ausmacht, was ihn einzigartig sein lässt? An sich ja, unbedingt, aber oft wird in der Schule genau das nicht gefördert, weil es zu mühsam und aufwändig ist jedes Kind in seiner Einzigartigkeit, seiner Individualität zu sehen und zu unterstützen. Ein angepasstes Verhalten macht den Schulalltag, das tägliche Miteinander und das gemeinsame Lernen vermeintlich leichter. Und das ist absolut keine Kritik an den Lehrern, die geben sehr oft ihr Bestes. Es liegt an der Schulkultur, am Leistungsbegriff an der Art und Weise wie Regelschulunterricht heute immer noch gelebt wird, obwohl es fast überall angekommen ist, dass Unterricht heute nicht mehr zeitgemäß ist. Und ist nicht ein Paradoxon, dass das derzeitige Regel-Schulsystem leider sehr oft die Kinder und auch die Lehrer krank macht? Ich habe mich das in meiner Zeit als Lehrerin sehr oft gefragt.

In den Förderschulen, in denen ich unterrichtete, versuchte ich die Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität zu sehen, sie zu begleiten und ganzheitlich zu fördern. Als ich die Ausbildung zur Kinderyogalehrerin begann und Kinderyoga mehr und mehr in den Schulalltag integrierte, bemerkte ich eine Veränderung bei den Kindern. Sie waren gelöster, entspannter, ganz im Moment, konnten sich auf längere Sicht gesehen besser konzentrieren, waren bewegungsfreudiger, kooperativer, selbstbewusster und hatten einfach Spaß an den Yogahaltungen. Hier wurden sie nicht bewertet, sie durften einfach sein.

Die Integration von Kinderyoga in den täglichen Unterricht verlangte Kreativität, brachte aber eine Leichtigkeit und Freude für die Kinder und auch mich in den Schulalltag, dass wir uns auf jede kleine Bewegungspause freuten. Jede Form von Bewegung macht einfach Spaß, aber Kinderyoga macht ganz besonders Spaß. Die Kinder schlüpfen in verschiedenste Rollen und haben die tollsten Ideen.

Der Aspekt der Ganzheitlichkeit taucht in pädagogischer Literatur immer wieder auf und auch im Kinderyoga geht es um ganzheitliches Lernen, denn Lernen und Bewegung gehören eng zusammen. Die Kinder werden so auf vielen verschiedenen Ebenen angesprochen und in ihrer ganzen Entwicklung gefördert. Jedes Kind setzt Kinderyoga auf seine Weise um und lernt in Bewegung. 

Ich hoffe sehr und arbeite daran, dass die Kindergärten und Schulen zukünftig Kinderyoga in ihr Profil aufnehmen und es einen festen Platz im Kindergarten-, bzw. Schulalltag finden wird, denn Kinderyoga ist sowohl für die Lehrer als auch für die Schüler eine absolute Bereicherung!